Zimt: Darum ist das Gewürz nicht nur zu Weihnachten so beliebt

Es ist Winter - und damit verbinden wir unter anderem ganz besondere Gewürze, die der Jahreszeit den richtigen Geschmack geben. Dazu gehören zum Beispiel Vanille, Anis, Sternanis, Nelken, aber vor allem auch Zimt. Besonders dieses Gewürz kann mehr, als Sie vielleicht denken! Es verleiht Getränken, Gebäck und Plätzchen einen besonders aromatischen Geschmack. Darüber hinaus kann es auch in der gesunden Ernährung Platz nehmen und als Heilmittel dienen. Zudem kann es sogar in der Kosmetik als Hautpflege verwendet werden. Sie sehen, hier haben Sie es mit einem saisonunabhängigen Allrounder und Klassiker zu tun! Einen Überblick zum Thema inklusive Tipps zur Verwendung geben wir Ihnen in diesem Artikel.

 

Allgemeine Informationen zu Herkunft und Geschichte

Das Gewürzpulver, das wir kennen, wird aus der getrockneten inneren Rinde des Zimtbaums, einem Lorbeergewächs, hergestellt. Es ist aber auch als Zimtstange erhältlich. Das Würzmittel zählt zu den wahrhaft ältesten Gewürzen und beliebtesten Aromastoffen der Welt. Bereits vor über 4000 Jahren wurde es in chinesischen Küchen verwendet. Auch in Ägypten machte man davon Gebrauch, hier jedoch vornehmlich, um damit Mumien einzubalsamieren. Im Alten Orient wurde es mit anderen Gewürzen als Duftstoff genutzt. Unsere Vorfahren aus dem Mittelalter fanden weitere positive Wirkungen heraus und entwickelten Rezepte mit dem Gewürz, die in der Medizin als Heilmittel gegen verschiedene Leiden und gesundheitliche Probleme eingesetzt wurden.


Es gibt drei verschiedene Arten

Der Name ist eine Sammelbezeichnung für die Rinden verschiedener Zimtbäume meist aus Sri Lanka, China oder Bangladesch. Sie umfasst Ceylon-Zimt, Cassia-Zimt und Padang-Zimt. Vorerst haben sie eigentlich gar nichts mit der Weihnachtszeit zu tun.

Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum; auch: echter Zimt, Canehl, Kaneel) stammt aus Ceylon, dem heutigen Sri Lanka. Die Sorte wird auch in Indonesien, auf Madagaskar, den Kleinen Antillen sowie in Mittelamerika angebaut. Sie ist sehr aromatisch und hat einen feinen, süßlichen Geschmack. Das Würzmittel wird hergestellt, indem die Rinde des Ceylon-Zimtbaums abgelöst und aufbereitet wird. Es entstehen hauchdünne Innen-Rinden, die ineinandergeschoben und getrocknet werden. So entsteht die Zimtstange. Ceylon-Zimt gibt es aber auch als gemahlenes Pulver zu kaufen. 

Cassia-Zimt (Kassia-Zimt, Cinnamomum cassia, Cinnamomum burmannii, chinesischer Zimt/China-Zimt) stammt ursprünglich aus Indonesien. Heute wird die Zimt-Sorte vor allem auf Sumatra angebaut. Diese Zimtart wird ebenfalls aufwändig durch Entrindung und Trocknung hergestellt. In der Regel wird das Ergebnis dann gemahlen oder in groben Stücken angeboten.

Die dritte Sorte nennt sich Padang-Zimt (Cinnamomum aromatica). Sie schmeckt herber und nicht so fein wie Cassia-Zimt. Ähnlich angebaut wie Ceylon-Zimt, kommt er aus Süd-China oder Indonesien. Die Entrindung ist weniger aufwändig als bei den anderen Arten. Die Zimtrinden rollen sich beim Trocknen einseitig zusammen.

 

Wie ist die Wirkung von Zimt im Körper?

Die gesunden, positiven Effekte sind vielfältig und animieren dazu, ganzjährig auf Zimt zu setzen. Diese Heilwirkungen gibt es:


eine Vielzahl an Nährstoffen

Gewürze mit solchen positiven Eigenschaften wie die der Cinnamomum-Familie sind gesund und nicht nur etwas für den Winter und die Weihnachtszeit! Sie haben tolle, gesunde Inhaltsstoffe, die sich je nach Sorte in ihrer Intensität unterscheiden. Im Allgemeinen enthält das Würz- und Aromapulver unter anderem ätherische Öle (überwiegend trans-Zimtaldehyd), Eugenol, Cumarin (Achtung bei größeren Mengen! Nähere Infos dazu erhalten Sie im letzten Abschnitt), Phenolcarbonsäuren, Gerbstoffe, andere sekundäre Pflanzenstoffe und Kohlenhydrate. Daraus ergeben sich die tollen Wirkungen rund um antibakterielle, antimykotische, entblähende und krampflösende Eigenschaften. Zudem enthält es Calcium, Kalium, Eisen, Zink, Mangan und diverse B-Vitamine. Weiterhin hat der Aromageber einen hohen Anteil an Ballaststoffen und enthält Antioxidantien, die eine optimale Wirkung gegen freie Radikale haben. 


eine Besänftigung des Magens

Wer einen sensiblen, gereizten Magen hat, dem tut eine Prise des braunen Pulvers gut. Die ätherischen Öle darin wirken wohltuend, die Gerbstoffe und sekundären Pflanzenstoffe beruhigen den Magen-/Darm-Trakt.


eine Verbesserung der Verdauung

Eine wohltuende, heilende Wirkung gibt es neben dem Magen auch auf den Darm, da die Darmtätigkeit angeregt wird. Die Wirkstoffe machen z. B. schwere, üppige Mahlzeiten bekömmlicher und helfen gegen Blähungen sowie Völlegefühl (zum Beispiel nach der Gans zu Weihnachten). 


eine allgemein entspannende Wirkung

Die Aromastoffe bedingen den charakteristischen Geschmack. Sie duften appetitlich und bedingen eine wärmende und angenehm beruhigende Wirkung.


eine wohltuende Unterstützung bei Diabetes

Es spricht einiges dafür, dass Cinnamomum einen ausgleichenden Effekt auf den Blutzuckerspiegel hat. Daher kann es Patienten mit Typ-2-Diabetes in ihrer Behandlung unterstützen. Aber Achtung: Es kann die Krankheit weder heilen noch die Medikamente ersetzen!


Hilfe für das Herz

Täglich ein Gramm Zimt zu sich zu nehmen, kann eine positive Wirkung auf die Gesundheit des Herzens haben. Studien zufolge kann durch den Konsum das schlechte LDL-Cholesterin im Körper gesenkt werden, während das gute, gesunde HDL-Cholesterin auf einem konstanten Level bleibt. Weiterhin kann sich das beliebte Gewürz positiv auf den Blutdruck auswirken. Das bedeutet: Sie können mit dem guten Zimt unter Umständen die Gesundheit Ihres Herzens unterstützen und das Risiko für Herzerkrankungen senken. 


Intensivierung einer Diät
Mit dem Würzmittel mit viel Aroma können Sie Ihre Diät unterstützen. Die sekundären Pflanzenstoffe tragen dazu bei, den Blutzuckerspiegel zu senken und die Fettverbrennung auf natürliche, gesunde Weise anzukurbeln. Zusätzlich hat es eine wärmende Wirkung und führt im Körper zu einer gewissen Entwicklung von Hitze. Das verbraucht Energie und damit auch Kalorien! Die Ballaststoffe sättigen und beugen Heißhungerattacken vor. 


Beitrag dazu, Krebs vorzubeugen
Einer der leider mittlerweile vielen "Bausteine", der beim Ausbruch einer Krebserkrankung mitschuldig sein kann, ist die Ernährung. Forscher haben bekanntgegeben, dass Cinnamomum eine Rolle in der Entwicklung von Therapien spielen könnte. In ersten Tests fanden sie heraus, dass es das Wachstum von Krebszellen und die Bildung von Blutgefäßen in Tumoren reduzieren kann. Das soll schädlich für die Krebszellen sein und diese so zum Absterben bringen. Zudem soll das Gewürz an schützenden Reaktionen in menschlichen Dickdarmzellen beteiligt sein. Weitere Studien folgen.


äußerliche Anwendung für schöne Haut
Die Heilpflanze wirkt - wie bereits erwähnt - entzündungshemmend und weist eine hohe Menge an Antioxidantien auf. Sie kann das Wachstum von Bakterien und Pilzen stoppen. Und daher ist Zimt nicht nur als Lebensmittel in der Küche gesund, sondern auch im Badezimmer. Die Inhaltsstoffe wirken nämlich auch äußerlich auf die Haut. Pickel und Unreinheiten lassen sich mit einer regelmäßig angewendeten Maske aus Zimt und Honig bekämpfen - und hier kommt auch schon das Rezept dafür: Vermischen Sie zwei bis drei Teelöffel des Pulvers mit ein bis zwei Teelöffeln Honig. Tragen Sie die Maske nun auf Ihr Gesicht auf und lassen Sie sie mindestens 10 Minuten einwirken. Die Überreste spülen Sie einfach mit warmem Wasser ab. Die Maske sollte kontinuierlich, am besten drei Mal pro Woche, angewendet werden. Dazu noch ein Ratschlag: Zimtpulver kann sensible Haut reizen. Fängt es an zu brennen, so sollten Sie die Einwirkzeit verringern oder beim nächsten Mal weniger nehmen. 

 

Wie kann Zimt verwendet werden?

Sie denken jetzt vielleicht: "Das klingt alles sehr gut, doch wie kann ich das Gewürz ganzjähirg verwenden? Ich habe gar keine Rezepte!" Kein Problem, hier haben wir einige Ideen:

Als Veredelung von Zucker (für Zimtzucker beide Zutaten einfach mischen; Rezept/Verhältnis: 35 g Zimtpulver auf 200 g Zucker).

Zum Würzen und Aromatisieren von Lebensmitteln wie Milchreis, Kuchen, Desserts und anderen süßen Speisen.

Als Geschmacksträger in Glühwein, Tee (Stichwort: Chai-Tee!), Goldener Milch mit Ingwer (Verlinkung auf Blog-Text Ingwer) sowie Kaffee.

Und natürlich als Aroma in weihnachtlichen Gebäcken wie Lebkuchen, Magenbrot, Plätzchen wie z. B. kleinen Zimtsternen, in Gewürzkuchen, gebrannten Mandeln oder in Süßspeisen wie Bratapfel.


Übrigens gehen Cassia-Zimtstangen, Ceylon-Zimtstangen und Padang-Zimtstangen sowie deren gemahlenes Pulver sehr gut mit anderen beliebten Gewürzen wie Ingwer, Kardamom oder Sternanis einher. Sie können also je nach persönlichem Geschmack gerne miteinander kombiniert werden. Gerade in diesem Zusammenspiel ist der würzige Duft unschlagbar!


Zu guter Letzt noch ein Hinweis zum Verzehr: Dass Zimt gesund für den Menschen ist und sich positiv auf seine Gesundheit auswirkt, ist bewiesen - doch wie bei allem im Leben "macht die Dosis das Gift". Sowohl im Ceylon-Zimt als auch im Cassia-Zimt ist Cumarin enthalten. Cumarin ist ein natürlich vorkommender, aromatischer sekundärer Pflanzenstoff, der gleichzeitig als ein natürlicher Aromastoff mit charakteristisch würzigem Geruch gilt. Daher wird Cumarin auch bei der Zusammenstellung von Parfums als Duftstoff genutzt. Cumarin kann Leberprobleme verursachen, wenn er zu häufig in größeren Mengen zu sich genommen wird. Laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) sind 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht am Tag absolut unbedenklich und gesund. Wer sein Essen oft mit Zimtpulver würzt und aus diesem Grund Sorge hat, zu viel Cumarin zu sich zu nehmen, der sollte sich an Stangenzimt halten. Der Gehalt an Cumarin ist bei gemahlenem Zimt in der Regel höher. Den höchsten Gehalt am Cumarin hat die Tonkabohne.

Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.